Gedenkkreuz, errichtet kurz nach der Schlacht am 27.07.1361 vor den Toren Visbys an den Massengraebern fuer die gefallenen gotlaendischen Bauern. Lateinische Inschrift "Anno Domini MCCCLXI feria III nach Jacobi ante portas Visby im Manibus Danorum ceciderunt pro Gutenses, hic sepulti oder hic eispulti!" - "Im Jahr des Herrn 1361, dem dritten Tag nach Jakob, fielen die Gotlaender vor den Toren von Visby in die Haende der Daenen. Hier sind sie begraben. Betet für sie"
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Am 22. Juli 1361 landete der daenische Koenig Waldemar Atterdag auf der Insel Gotland bei Västergarn an der Westkueste mit einem Heer von ca. 2.500, meist deutschen Soeldnern auf 70 Schiffen. Ihm gegenueber standen gotlaendische Bauern mit wenig Kampferfahrung und veralteter Ausruestung wie Speeren, Aexten, vielleicht Pfeile und Boegen, schwere Waffen wie Schwerter gab es kaum. In der ersten Schlacht im Moor bei Mästerby am 24. Juli 1361 wurde das eilig aufgestellte gotlaendische Bauernheer geschlagen. Am 27. Juli 1361 sammelten sich die verbliebenen Kaempfer vor den Toren der Stadt Visby. Vermutlich erhofften sie sich militaerischen Beistand oder Schutz innerhalb der stark befestigten Stadt. Allerdings erfuellten sich die Hoffnungen des Bauernheeres nicht, denn die Stadt Visby mit ueberwiegend deutschen Kaufleuten liess sie nicht hinein. Vielleicht eine Reaktion auf den Buergerkrieg 1288. Somit musste sich das letzte Aufgebot der Gotlaender vor den Mauern der Stadt im Bereich der Söderport den ueberlegenen daenischen Truppen stellen und wurde innerhalb kuerzester Zeit, wohl in weniger als einer Stunde, vernichtend geschlagen. Von den 2.000 kaempfenden Bauern wurden ca. 1.800 getoetet, nach Schaetzungen ein Viertel der damaligen maennlichen Landbevoelkerung Gotlands.
Bei schwedischen Ausgrabungen zwischen 1811 und 1930 wurden in drei Massengraebern insgesamt 1185 Tote gefunden, zwei weitere Graeber wurden zerstoert und eins noch nicht erforscht. Untersuchungen ergaben, dass die meisten Ver-wundungen auf den Einsatz von Aexten, Armbruesten, Pfeilen, Schwertern und Lanzen zurueckzufuehren waren. Ver-letzungen an Schaedeln und Skeletten deuten darauf hin, dass das Bauernheer zu Beginn einem Pfeil- und Armbrust-bolzenbeschuss ausgesetzt war. Im nachfolgenden Nahkampf schlugen dann die Daenen mit Schwertern und Kampfaexten auf die ungeschuetzten Beine der Gotlaender und toeteten die zu Boden gegangenen durch weitere Hiebe. Wie im Mittelalter ueblich, wurden den Toten die Waffen, Helme und Schilde abgenommen. Ein Teil der Gefallenen wurde jedoch in ihren Ruestungen, hauptsaechlich Kettenhemden, begraben. Ein Grund für diese ungewoehnliche Vorgehensweise koennte die grosse Sommerhitze mit rasch einhergehender Verwesung gewesen sein, die eine weitere Abnahme un-moeglich machte. (Quellen: wikipedia und andere/bearbeitet)
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